Samstag, 13. Oktober 2012

Felix Baumgartner und der Sprung

Red Bull Stratos nennt sich das Projekt. Nach mehrmaligem Verschieben wegen schlechten Wetters wird Felix Baumgartner voraussichtlich diesen Sonntag aus 36 Kilometer Höhe springen und dabei eine Geschwindigkeit von über 1100 km/h (die Schallgeschwindigkeit) erreichen. Etwa fünfeinhalb Minuten wird er sich im freien Fall befinden. Vier Rekorde sollen gebrochen werden: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung, das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer durch einen Menschen und der längste freie Fall. Als Startort wurde das kleine Städtchen Roswell in den USA ausgesucht. Joe Kittinger, welcher schon 1960 aus 31 km gesprungen ist, ist Felix Baumgartners persönlicher Berater und hat bereits eine Menge Erfahrung.


Ein spezieller Druckanzug soll verhindern, dass das Wasser in seinem Körper verdampft, denn in solch einer Höhe kann dies schon ab einer Temperatur von ca. 36 Grad passieren, also wäre jedes winzige Loch in diesem Anzug eine große Gefahr. Dreht er sich im freien Fall zu schnell ("Flachtrudeln"), kann es passieren, dass sich das Blut im Kopf und in den Beinen sammelt. Auch das nur 0,002 Millimeter dünne Material des riesigen Heliumballons, mit dem er in die Stratosphäre steigen wird, ist sehr empfindlich. Diese und noch viele andere, zum Teil unbekannte Gefahren warten auf Felix.

http://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/art109,982360,C::cme131613,700845
Doch da gibt es immer noch Red Bull. Der Konzern, der bekanntlich so ziemlich alles sponsert, hat Summen in Millionenhöhe in dieses Projekt investiert. Die Sendung dazu läuft im Red-Bull-Fernsehsender Servus TV schon ewig, und wie viel das Ganze wohl für Red Bull bringt, ist abzuschätzen. Es wird daran gezweifelt, es wissenschaftliche Hintergründe gibt, wie behauptet wird. Ein nettes Zitat von einem Interview mit Felix Baumgartner:
"Red Bull hatte schon die grandiose Idee, dass ich beim Hinauffahren den Spruch "Willkommen in meiner Welt - der Welt von Red Bull" einspreche. Sage ich, seid ihr deppert, oder was? Stell dir vor, der Armstrong steigt auf dem Mond aus und sagt diesen Spruch."
Es ist ja ganz nett, dass man durch das Trinken von überteuerten Dosengetränken solche Projekte mitfinanziert. Aber ist das wirklich notwendig? Außerdem sieht man auf dem Bild unten richtig schön: Red Bull is everywhere!

http://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/art109,982360,C::cme131613,700845
Doch ich gebe zu:  Ja, ich bin Patriot und bin stolz auf meine Heimat. Ich freue mich, dass es ein Österreicher macht und nicht ein Amerikaner oder wer auch immer. Ja, es ist mutig, so etwas zu machen. Ich traue mich nicht einmal, vom 10-Meter-Turm zu springen, und er springt aus 36500 Metern Höhe. Ja, das Projekt wird durch Werbung finanziert. Doch wie sollte es sonst finanziert werden? Aus öffentlichen Mitteln auf jeden Fall nicht, wir sind sowieso schon alle pleite. Und auch wenn es vielleicht nicht viel wissenschaftlichen Sinn macht, er ist ohne Frage ein Held. Was hat Neil Armstrong getan, was niemand anders geschafft hätte? Er war schließlich "nur" der Erste auf dem Mond, und trotzdem ist er für Unmengen an Menschen ein Vorbild. Klar, das ist noch eine Nummer größer, aber warum kennen dann so wenige menschen Buzz Aldrin und Michael Collins? Welchen Sinn haben die so berühmten Galileo-Rutschrekorde? Gar keinen! 

Ich drücke ihm die Daumen! Die Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die das Spektakel verfolgen,  werden das bestimmt auch tun, und sein Name (für die, die es nicht wissen: felix = lat. Glück)  wird ihm bestimmt eine Menge Glück bringen!

Also: 

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